Moritzburg (Sachsen)

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Wappen Deutschlandkarte
Moritzburg (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Moritzburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 10′ N, 13° 41′ OKoordinaten: 51° 10′ N, 13° 41′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Meißen
Höhe: 166 m ü. NHN
Fläche: 46,49 km2
Einwohner: 8327 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 01466–01468
Vorwahlen: 035207, 0351, 035243 (Steinbach)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: MEI, GRH, RG, RIE
Gemeindeschlüssel: 14 6 27 150
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schloßallee 22
01468 Moritzburg
Website: www.moritzburg.de
Bürgermeister: Jörg Hänisch (Parteilos)
Lage der Gemeinde Moritzburg im Landkreis Meißen
KarteCoswig (Sachsen)Diera-ZehrenEbersbach (bei Großenhain)GlaubitzGröditzGroßenhainHirschsteinKäbschütztalKlipphausenLampertswaldeLommatzschMeißenMoritzburgGröditzNiederauNossenNünchritzPriestewitzRadebeulRadeburgRiesaRöderaueSchönfeldStauchitzStrehlaThiendorfWeinböhlaWülknitzZeithainSachsenDresdenLandkreis BautzenLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeLandkreis MittelsachsenLandkreis NordsachsenBrandenburg
Karte
Rathaus von Moritzburg

Moritzburg ist eine Gemeinde in Sachsen, die bis 1934 den Namen Eisenberg-Moritzburg trug. Der Ort ist vor allem durch das Jagd- und Barockschloss und als Sterbeort von Käthe Kollwitz bekannt.

Moritzburg liegt in der Mitte Sachsens und ist in nordwestlicher Richtung etwa 13 Kilometer vom Stadtzentrum der Landeshauptstadt Dresden entfernt. Der Ort befindet sich im Landkreis Meißen und bildet eine Gemeinde mit den umliegenden Ortschaften. Moritzburg liegt inmitten des Landschaftsschutzgebietes Friedewald und Moritzburger Teichgebiet. Dieses Gebiet umfasst 22 Moritzburger Teiche mit etwa 418 Hektar Wasserfläche. Naturräumlich wird der Ort dem Westlausitzer Hügel- und Bergland zugeordnet. Das Hügelland liegt zwischen 124 m und 312 m über NN. Es gehört zur Lausitzer Platte und dem Meißener Massiv. Ein mäßig trockenes Klima herrscht vor.

Nachbargemeinden

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Niederau Ebersbach Radeburg
Weinböhla Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Radeburg
Coswig Radebeul Dresden

Gemeindegliederung

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Die folgende Tabelle gibt die Ortsteile der Gemeinde Moritzburg mit ihrer Einwohnerzahl zum 31. Dezember 2010 an:[2]

Ortsteil Einwohner
Auer 0199
Boxdorf 2050
Friedewald mit Buchholz und Dippelsdorf 1087
Moritzburg mit Eisenberg 2552
Reichenberg 1414
Steinbach 0927
Schloss Moritzburg mit Eisenberg auf einer Karte aus dem 19. Jahrhundert

Die Gemeinde Moritzburg entstand aus der Landgemeinde Eisenberg, der auch ein Ortsteil namens Moritzburg angehörte. Dabei handelte es sich um das Schloss Moritzburg, die Gebäude in dessen näherer Umgebung und den dazugehörigen Gutsbezirk, also Ländereien und Wälder vom Fasanenschlösschen bis zum Ortsteil Auer. Schon vor 1900 erhielt die Gemeinde den Doppelnamen Eisenberg-Moritzburg. Im Jahr 1934 wurde die Gemeinde in Moritzburg um- und damit endgültig nach dem Schloss benannt.

Zu DDR-Zeiten wurde Moritzburg bekannt durch eine Ausbildungshilfe für das sozialistische Vietnam. Die DDR bot den Vietnamesen an, eine Zahl von Kindern hier ausbilden zu lassen. Im Juli 1955 begann dieses Ausbildungsprogramm zunächst für 149 vietnamesische Kinder im Alter zwischen neun und fünfzehn Jahren. Insgesamt wurden in Dresden und Moritzburg etwa 350 Kinder und Jugendliche ausgebildet und bis zum Facharbeiter- und Hochschulabschluss gebracht. Diese vietnamesischen „Moritzburger“ gingen zurück in ihr Land und unterhalten bis in die Gegenwart einen kulturellen Traditionsverein.[3]

Von 1945 bis 1996 war im Wald bei Moritzburg der sogenannte „Schatz der Sachsen“ versteckt.

Die Gemeinde Moritzburg vergrößerte sich am 1. Januar 1996 um die Gemeinde Steinbach[4] und am 1. Januar 1999 um Reichenberg[5], das außerdem die am 1. Januar 1994 eingegliederten Ortsteile Friedewald und Boxdorf[6] mit einbrachte.

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 79,7 % (2019: 72,7 %)
 %
40
30
20
10
0
34,3
26,9
22,1
6,6
5,7
4,4
n. k.
FWMd
Pro Se
OF Mf
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+6,2
+1,6
−0,5
−3,2
−1,0
+4,4
−7,5
FWM
Pro S
OF M
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Freie Wähler Moritzburg
e Pro Steinbach
f Ortsforum Moritzburg
Gemeinderat ab 2024
4
1
1
1
6
5
Insgesamt 18 Sitze
  • SPD: 4
  • FWM: 1
  • Pro S: 1
  • OF M: 1
  • CDU: 6
  • AfD: 5

Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 18 Sitze des Moritzburger Gemeinderats wie folgt auf die einzelnen Wahlvorschläge:

  • CDU: 6 Sitze
  • AfD: 5 Sitze
  • SPD: 4 Sitze
  • Freie Wähler Moritzburg: 1 Sitz
  • Pro Steinbach: 1 Sitz
  • Ortsforum Moritzburg: 1 Sitz
letzte Gemeinderatswahlen
Wahlvorschlag 2024[7] 2019[8] 2014[9]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
CDU 6 34,3 5 28,1 8 40,4
AfD 5 26,9 5 25,3
SPD 4 22,1 4 22,6 5 23,5
Freie Wähler Moritzburg 1 6,6 1 9,8 2 11,4
Pro Steinbach 1 5,7 1 6,7 1 6,2
Ortsforum Moritzburg 1 4,4
Linke 1 7,5 1 9,4
FDP 1 6,3
FUW 2,8
Wahlbeteiligung 79,7 % 72,7 % 56,9 %

Die letzte Bürgermeisterwahl fand am 15. März 2020 statt. Dabei wurde Jörg Hänisch mit 78,6 % erneut nach 2013 zum Bürgermeister gewählt.[10]

Letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2020 Jörg Hänisch Hänisch 78,6
2013 SPD 53,5
2006 Georg Reitz CDU 94,3
[…]
1994 Andreas Timmler F.D.P. 93,5

Städtepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pferdekutsche und Postmeilensäule an der Moritzburger Brücke
Fasanenschlösschen
Schloss Moritzburg
Evang.-lutherische Kirche

Bekannteste Sehenswürdigkeit von Moritzburg ist das Jagdschloss Moritzburg. Weitere Sehenswürdigkeiten sind

Veranstaltungen

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Es gibt eine Reihe von regelmäßig wiederkehrenden Veranstaltungen.

  • Hochzeitsmesse
  • Hengstparade
  • Moritzburg Festival
  • Moritzburger Fisch- und Waldfest (Abfischen des Schlossteichs Ende Oktober)
  • Schloss-Triathlon Moritzburg
  • Carnevals Club Moritzburg e. V.

Kulturlandschaft Moritzburg GmbH

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Die Kulturlandschaft Moritzburg GmbH ist eine 100%ige Tochter der Gemeinde Moritzburg. Die Aufgaben der Kulturlandschaft Moritzburg sind in mehrere Bereiche aufgeteilt:

  1. Betrieb des Ferienparks & Campingplatz Bad Sonnenland, mit Bungalows, Zelt- und Wohnwagenplätzen,
  2. Betrieb der Tourist-Information Moritzburg,
  3. Betrieb der Parkplätze in und um Moritzburg,
  4. Organisation und logistische Unterstützung von Großveranstaltungen in Moritzburg sowie
  5. touristische Vermarktung der Gemeinde Moritzburg

Wirtschaft und Infrastruktur

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Moritzburg ist über Staatsstraßen mit Dresden (mit Anbindung an die Bundesautobahn 4), Radeburg (mit Anbindung an die Bundesautobahn 13) und Meißen verbunden. Die schmalspurige Lößnitzgrundbahn verbindet Moritzburg mit Radebeul und Radeburg. Den Anfang der dammartigen Schlossauffahrt flankieren zwei verkehrsgeschichtlich interessante, teilweise noch originale kursächsische Postdistanzsäulen von 1730, die sonst nur vor den Stadttoren oder auf dem Marktplatz der Städte aufgestellt wurden, mit Entfernungsangaben in Wegstunden (1 St. = 4,531 km) zu Städten, Poststationen, aber auch damals sächsischen Burgen und Schlössern.

Die örtliche Wirtschaft ist zu großen Teilen vom Tourismus geprägt. In Moritzburg ist das Gestüt Moritzburg, ein Wirtschaftsbetrieb des Freistaates Sachsen, ansässig. Die Ursprünge des Gestütes gehen auf die Jagdleidenschaft Augusts des Starken (1670–1733) und den durch ihn veranlassten Umbau des Schlosses zum Jagdschloss zurück. Mit der Pferdezucht wurde 1828 in den nunmehr königlichen Jagdstallungen begonnen.

Verkehrsanbindung

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  • Autobahnen: Bundesautobahn 13 und Bundesautobahn 4
  • Anbindung an überregionale Verkehrsnetze durch S 80, S 81 und S 179
  • Bus nach Dresden, Coswig, Radeburg, Großenhain
  • Schmalspurbahn Radebeul Ost–Radeburg mit Anschluss zur S-Bahn 1 nach Dresden

In Moritzburg befindet sich die Evangelische Fachhochschule für Religionspädagogik und Gemeindediakonie.

Persönlichkeiten

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Söhne des Ortes

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Mit dem Ort in Verbindung stehende Persönlichkeiten

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Commons: Moritzburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Moritzburg – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Ortsteile. In: moritzburg.de. Abgerufen am 25. Oktober 2015.
  3. Freytag, Mirjam: Die „Moritzburger“ in Vietnam. Lebenswege nach einem Schul- und Ausbildungsaufenthalt in der DDR – Vermitteln in interkulturellen Beziehungen. IKO-Verlag, Frankfurt/Main 1998
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  6. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  7. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 21. August 2024.
  8. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 21. August 2024.
  9. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 21. August 2024.
  10. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. April 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.sachsen.de
  11. Homepage. Abgerufen am 6. Januar 2018.
  1. Das Geburtsjahr auf dem Familien-Grabstein (Friedhof Moritzburg) ist fälschlich mit 1874 angegeben.
  2. Entgegen vielen Publikationen und Quellenangaben lautet der korrekte Vorname nicht Gertrude, sondern Gertrud (Siehe Sächsisches Staatsarchiv Dresden, Akte 11384, Nr. 4524)